#kirchehilft: Präses Dr. Latzel besucht von Hochwasser Betroffene und Helfende

  • 21.7.2021
  • Aaron Clamann, Andreas Attinger

Es wird noch einige Zeit dauern, bis Ausmaß und Folgen der Unwetterkatastrophe komplett sichtbar sind. Viele Orte, die vom Hochwasser zerstört worden sind, hatte Präses Dr. Thorsten Latzel kürzlich erst bei der Sommertour der Hoffnung besucht. Nun ist er noch einmal zu den Menschen gefahren um zuzuhören, zu trösten und zu stärken. Gemeinsam mit den Notfallseelsorgenden sowie den Pfarrerinnen und Pfarrern vor Ort besuchte er Einsatzkräfte, begleitete Menschen, die in ihre Häuser zurückkehren, hielt Andachten. Neben all dem Leid traf er dabei auch auf Mut machende Geschichten.

Was Präses Latzel bei seinen Besuchen erlebte

Die Flutkatastrophe hat ganze Regionen der Evangelischen Kirche im Rheinland massiv getroffen. Zurückgeblieben ist ein Bild der Zerstörung in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Menschen stehen vor dem Nichts. Drei Tage lang war Präses Dr. Thorsten Latzel in den betroffenen Kirchengemeinden unterwegs, um den Menschen zuzuhören, sie zu trösten und zu stärken:

Andacht am Ufer der Ahr

Am Ufer der Ahr hielten Pfarrerin Claudia Rössling-Marenbach aus Ahrbrück und Präses Dr. Thorsten Latzel eine Andacht. Sie knüpften in der Andacht an die Eindrücke des Dienstags (20. Juli) an, an dem sie die Zerstörung von Kultur und Natur durch das Hochwasser entlang der Ahr erlebt haben. Auch Bilder des Tages sind in die Andacht eingeflossen:

Aufräumarbeiten an der Auferstehungskapelle in Ahrbrück

In Ahrbrück haben Wassermassen und Schlamm Teile des Ortes verwüstet – auch in direkter Nachbarschaft zur Auferstehungskapelle in Ahrbrück. Helfer berichteten Präses Dr. Thorsten Latzel von den Schäden und inwiefern das Hochwasser auch seltene Tierarten bedroht hat:

Hilfe aus Bayern sorgt in Ahrbrück für sauberes Wasser

Ahrbrück ist von dem Hochwasser der vergangenen Woche schwer getroffen worden. Vielerorts ist nach dem Unwetter die Versorgung mit sauberem Wasser unterbrochen. Die Hilfsorganisation Navis sorgt vor allem mit ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern dafür, dass der Ort an der Ahr wieder Trinkwasser bekommt. Die Helfenden haben sich an der Auferstehungskapelle in Ahrbrück eingerichtet:

Präses Dr. Latzel: „Man sieht den Schmerz“

„Man sieht den Schmerz“, sagte Präses Dr. Thorsten Latzel nach seinem Besuch in Bad Neuenahr: „So viel Zerstörung…“ In von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland machte er sich ein Bild von der Lage und hörte den Menschen zu. „Wir brauchen viel Hoffnung wider den Augenschein“, stellte er fest und erinnerte an die „trotzige Hoffnung“, die in Christenmenschen ist. Und: „Es ist beruhigend, wie Menschen für andere da sind“:

Bad Neuenahr: Wasser und Schlamm in der Martin-Luther-Kirche

Das Wasser stand in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr bis zur Platte des Altars. Die Helferinnen und Helfer, die das Gotteshaus nach der Flutkatastrophe ausräumten, liefen durch den Schlamm auf dem Boden. „Die Menschen hier im Tal sind psychisch und körperlich an ihren Grenzen“, beschrieb Kirchenmusikerin Andrea Stenzel, die versuchte zu retten, was noch zu retten ist, im Gespräch mit Präses Dr. Thorsten Latzel. Während alle anderen Instrumente zerstört sind, hofft sie, dass die große Orgel auf der Empore ausgebaut werden kann, bevor die hohe Luftfeuchtigkeit das Holz aufquellen lässt. Die Kirche, in der viele Gottesdienste zur Eröffnung der rheinischen Landessynode gefeiert wurden, wird lange nicht nutzbar sein:

Bad Neuenahr: Hotels am Fluss überflutet

Friedemann Bach, Pfarrer in Bad Neuenahr, zeigte Präses Dr. Thorsten Latzel die Schäden, die die Flutkatastrophe an den Ufern der Ahr angerichtet hat. Der Dahliengarten stand zehn Meter hoch unter Wasser. Das Dorint-Hotel und -Tagungszentrum, jahrzehntelang Heimat der Landessynode, wurde stark beschädigt:

Es gibt keinen, der nicht betroffen ist

„Wie es mir geht? Dazu hatte ich noch keine Zeit“, sagte Andreas Kritz auf die Frage von Thorsten Latzel. Anpacken sei jetzt dran. Alles andere komme später. Kritz ist Kirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr. Sein Wohnhaus steht an einer Stelle, an der es noch nie Hochwasser gab. Jetzt ist das Gebäude geflutet worden. Alle packen mit an, aber: „Es gibt keinen, der nicht betroffen ist“, macht er das Ausmaß der Katastrophe deutlich:

Neuenahr-Hotel: Hoffen auf Wiedereröffnung in einem Jahr

Christian Lindner, den Chef des Hotels Aurora in Bad Neuenahr, kennen viele Landessynodale und Gäste der Synode als engagierten und fröhlichen Gastgeber. Präses Dr. Thorsten Latzel hat auch ihn besucht, um die Anteilnahme der rheinischen Kirche auszudrücken. Der Hotelier, dessen Haus direkt an der Promenade an der Ahr liegt und überflutet wurde, sagte, er sei inzwischen im Stadium „Galgenhumor“: „Ohne zwischendurch zu lachen, ist es gar nicht zu ertragen.“ Die Schäden seien eine Katastrophe für das ganze Tal. Dennoch hofft er, das eigene Haus in einem Jahr wiedereröffnen zu können. „Draußen“, stellt er fest und deutet aus dem Fenster, „wird es länger dauern“:

Kirchengemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler: Mitarbeitende zeigen Schäden vor Ort

Bad Neuenahr-Ahrweiler ist seit Mitte der 1970er Jahre der Ort gewesen, an dem die Landessynode unserer Kirche jedes Jahr getagt hat. Der kleine Kurort an der Ahr ist von der Flutkatastrophe schwer getroffen worden. Präses Dr. Thorsten Latzel hat die Kirchengemeinde in der rheinland-pfälzischen Stadt besucht, um sich selbst ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen, mit den Menschen zu sprechen und zu hören, wie es ihnen geht. Elke Eumann, die mit Mitarbeitenden Schlamm, Schutt und Sperrmüll aus den Häusern der Gemeinde schaffte, hat ihm das Gemeindeamt und das völlig zerstörte Archiv der Kirchengemeinde gezeigt:

Andacht für die Helfenden der Unwetterkatastrophe in Swisttal

Für die Helfenden, die nach dem Unwetter und Hochwasser im Gebiet der rheinischen Kirche aktiv waren, wurde am späten Montagabend, 19. Juli, in der Maria-Magdalena-Kirche in Swisttal eine Andacht gefeiert. Präses Dr. Thorsten Latzel war mit dabei:

Heimerzheimer Bibliothek wird zum Hilfslager

In Heimerzheim (Gemeinde Swisttal im Rhein-Sieg-Kreis) hat eine Gruppe von Menschen kurzerhand eine Nachbarschaftshilfe organisiert. Helfende haben ihren Urlaub abgebrochen, um sich vor Ort einzubringen. Das Besondere dabei ist, dass eine Bibliothek zum Hilfslager umfunktioniert wurde:

Wie die Feuerwehr Euskirchen nach dem Hochwasser arbeitet

Alexander Berger ist Leiter der Feuerwehr Euskirchen. Im Gespräch mit Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, sprach er über den Einsatz nach dem Unwetter und dem Hochwasser in der Region:

Bewohnerinnen und Bewohner begutachten Häuser in Schweinheim (Euskirchen)

Auch der Euskirchener Stadtteil Schweinheim wurde von den schweren Unwettern der vergangenen Woche getroffen. Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes durften am Montag, 19. Juli, das erste Mal wieder in ihre Häuser. Viele von ihnen wussten nicht, welche Schäden sie vor Ort erwarten würden:

Jugend in Dom-Esch (Euskirchen) hilft

Die Jugend in Dom-Esch, einem Stadtteil von Euskirchen, leistete beachtliche Arbeit nach dem Unwetter und dem Hochwasser der vergangenen Tage. Sie hat ein Lager für Menschen ohne Bleibe geschaffen und Sachspenden organisiert. Im Gespräch mit dem Superintendenten des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Mathias Mölleken, und Präses Dr. Thorsten Latzel berichteten sie davon:

Die Situation in Euskirchen

Euskirchen wurde von der Flutkatastrophe der vergangenen Tage besonders schwer getroffen. Notfallseelsorger Albrecht Roebke berichtet Präses Dr. Thorsten Latzel, was Retterinnen und Retter vor Ort zu bewältigen hatten:

Die Situation in den Gemeinden / Spendenkonto

Vom Hochwasser sind auch Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland betroffen. Einen Überblick über die Situation vor Ort gibt es hier. Um den betroffenen Menschen zu helfen, hat die Evangelische Kirche im Rheinland zusammen mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spenden kommen von der Flutkatastrophe Betroffenen zugute. Sie können online spenden: www.ekir.de/url/Syr.