In die Kirche - so oder so

Kirchenräume sind Sehnsuchtsräume, gerade in der Weihnachtszeit. Sie bieten nicht nur Raum für...

Kirchenräume sind Sehnsuchtsräume, gerade in der Weihnachtszeit. Sie bieten nicht nur Raum für Gottesdienst, sondern auch zum stillen Verweilen, zum Gebet, zur Begegnung.

Wie voll die Kirchen an den Advents- und Weihnachtstagen werden dürfen und was in ihnen geschehen darf, weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand. Nur eines scheint sicher: Verschwunden sein wird das Coronavirus im Dezember noch nicht. Eher noch werden die im Spätsommer geltenden Regeln wieder verschärft werden müssen.

 

Gottesdienste in Kirchenräumen werden — wenn überhaupt — nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden können (vgl. die landeskirchlichen Hinweise für Gottesdienste in Corona-Zeiten). Das wird vermutlich u. a. bedeuten:

  • Die Teilnehmenden müssen Abstand zueinander halten oder Masken tragen — Familiengruppen ausgenommen.
  • Die beschränkten Plätze können vorab reserviert werden (z. B. per Telefon, Antwortpostkarte, E-Mail und/oder über termine.ekir.de).
  • Für Spätentschlossene sollte es ein Restkartenkontingent geben. Wer trotzdem keinen Platz mehr findet, könnte zumindest ein kleines Geschenk (Give-away) erhalten.
  • Gottesdienste sind knapper und werden ggf. wiederholt. Zwischen den einzelnen Gottesdiensten ist eine ausreichend Zeit zum Lüften einzuplanen.
  • Gemeinsames Singen und Chorgesang ist nicht möglich, Musizieren nur in eingeschränktem Maße.

 

An die Stelle der „klassischen“ Gottesdienste oder in Ergänzung zu ihnen könnten allerdings neue Formate treten:

  • Offene Kirche: Die Kirche ist geöffnet und weihnachtlich geschmückt. Die Beleuchtung ist gedämpft. Der Weihnachtsbaum glänzt festlich. Die Krippe steht im Fokus. Einzelne Sänger:innen und Musizierende füllen den Raum musikalisch. Zu festen Zeiten startet eine kurze Andacht. In einer Ecke steht die Pfarrerin oder ein anderes Gemeindeglied zum Gespräch bereit. …
  • Weihnachtsparcours („Christmette to go“, „Weihnachten en passant“ …): Die Besucher:innen werden an verschiedenen Stationen entlanggeleitet: hier ein weihnachtliches Bild, dort eine kurze Darbietung, vor dem Altar ein Gebet, an der Krippe Platz zum Kerzenanzünden, daneben ein Kollektenkorb, im Seitenschiff eine Wand, auf der die eigenen Eindrücke hinterlassen oder auf eine Impulsfrage geantwortet werden kann, am Ausgang ein Segen …
  • Geschichten vorlesen: Die lukanische Weihnachtsgeschichte wird vorgetragen, einmalig oder wiederholt — alternativ oder ergänzend klassische und moderne Weihnachtserzählungen. Die Zuhörer:innen kommen, verweilen, gehen …
  • Krippen-Spiel: „Hirten“, „Schafe“, „Wirte“, „Obdachsuchende“, „Engel“ … gehen durch den Raum und verwickeln die Besucher:innen in ein Gespräch.
  • Vor-Weihnachtsfeier: besinnliche Einstimmung am Tag vor Heiligabend, mit Musik, Texten, Gebet …

 

Dieser Beitrag basiert auf den Ideen, die die Teilnehmenden des LÖSUNGSRAUMS „Wie werden wir 2020 Advent und Weihnachten feiern?“ am 20.08.2020 gesammelt haben.