Pressemitteilung

Neues Team für muslimische Notfallbegleitung

  • 13.5.2022

Ein Team aus elf muslimischen Frauen und Männern hat sich zu ehrenamtlichen Notfallbegleiterinnen und -begleitern für die Region Krefeld-Kreis Viersen-Mönchengladbach ausbilden lassen. Am 11. Mai erhielten die Kursteilnehmenden im Fachbereich Migration und Integration der Stadt Krefeld ihre Zertifikate und Einsatzwesten.

In der Feier wurden sie beauftragt, um Menschen in plötzlichen belastenden Situationen „Erste Hilfe für die Seele“ leisten zu können. Das können beispielsweise Unfälle, Todesfälle und Brände, aber auch große Schadensereignisse und Katastrophen sein. Dort, wo es muslimische Betroffene gibt, kann die Notfallseelsorge nun muslimische Notfallbegleiterinnen und -begleiter zum Einsatz hinzurufen.

Bisher in der Region nur ein muslimischer Notfallbegleiter

Die Absolventinnen und Absolventen bringen neben ihrer fachlichen Ausbildung ihre spezifischen Kenntnisse von Religion, Kultur und Muttersprache der muslimischen Betroffenen mit. Bisher war nur ein einziger muslimischer Notfallbegleiter in Kempen tätig, der nun durch das neue Team entlastet wird.

Landespfarramt für Notfallseelsorge an Ausbildung beteiligt

Der Ausbildungskurs, der denselben Standards folgt, die auch für die Ausbildung ehrenamtlicher christlicher Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger gelten, wurde von der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland veranstaltet und aus Mitteln des Landesministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration gefördert. Daher nahmen auch NRW-Integrationsstaatsekretärin Gonca Türkeli-Dehnert und Bianca van der Heyden, Landespfarrerin für Notfallseelsorge der rheinischen Kirche, an der Feier teil.

Wichtige ehrenamtliche Stütze für Betroffene

„Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit der Christlich-Islamischen Gesellschaft und über die gut ausgebildeten Mitarbeitenden, die wir in der Notfallseelsorge bei unseren Einsätzen nun zum Wohle der Betroffenen hinzuziehen können“, sagt Pfarrerin van der Heyden anlässlich des Kursabschlusses. Und Staatssekretärin Türkeli-Dehnert ergänzt: „In besonders belastenden Situationen sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der muslimischen Notfallbegleitung eine wichtige Stütze für Betroffene. Für diesen wertvollen Einsatz danke ich allen Engagierten. Ihnen gebührt unser Respekt. Die Landesregierung ist beim flächendeckenden Ausbau der muslimischen Notfallbegleitung in den Regionen Nordrhein-Westfalens ein starker Partner. Mit unserer aktuellen Projektförderung sorgen wir dafür, dass der Ausbau weiter voranschreitet.“

Zusammenarbeit über Religionsgrenzen hinweg

Zu den lokalen Partnern und Unterstützern zählen örtliche Moscheegemeinden, die Stadt Krefeld und der Kreis Viersen, Kontaktbeamte muslimischer Institutionen der Polizei und vor allem die Notfallseelsorge in Krefeld, dem Kreis Viersen und Mönchengladbach. „Ohne eine enge Zusammenarbeit mit der christlichen Notfallseelsorge ist ein solches Projekt nicht vorstellbar. Dass hier eine großzügige Unterstützung und Zusammenarbeit über die Religionsgrenzen hinweg geleistet wird, um Menschen in Notfällen beizustehen, macht Hoffnung“, sagt die CIG-Vorsitzende Dunya Elemenler. „Die Förderung durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration ermöglicht es uns, ein konkretes Zeichen gelebter Integration zu setzen“, so CIG-Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Lemmen.

40-jähriges Bestehen der Christlich-Islamischen Gesellschaft

Mit Unterstützung des Landespfarramts für Notfallseelsorge und bildet die Christlich-Islamische Gesellschaft seit 2009 Musliminnen und Muslime zu ehrenamtlichen Notfallbegleitenden aus. Die CIG ist ein Zusammenschluss muslimischer und christlicher Mitglieder, die den Dialog und die Zusammenarbeit der Religionen fördern. In diesem Jahr feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen.

  • Red.
  • Melanie Miehl