Die Marienkirche in Duisburg erstrahlt in neuem Glanz

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  • 16.4.2021
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Der Umbau der Marienkirche in Duisburg ist fertig – zehn Jahre sind seit der ersten Planungssitzung der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg vergangen. Wegen der Corona-Pandemie ist das Gotteshaus derzeit nicht geöffnet und der Festgottesdienst muss noch warten. Doch Interessierte können sich mit Hilfe eines Drohnen-Rundflug-Videos ein eigenes Bild vom völlig umgestalteten Innenraum verschaffen.

Erst vor wenigen Wochen wurden die letzten Pinselstriche an der Holzkanzel gemalt und alle Gerüste entfernt  – solange musste Olaf Oberkalkofen-Grübnau warten bis er endlich seine Kamera-Drohne  zwischen Säulen und Decke kunstvoll steuern konnte. Die eindrucksvollen Bilder sind einem Video auf dem YouTube-Kanal „evangelisch alt-duisburg“ zu sehen.

Rundflug durch die Marienkirche,

Terrazzoboden mit Beheizung

Der Ursprung der Marienkirche geht auf die Grundmauern der um 1150 gegründeten und ältesten Kommende des Johanniterordens auf deutschem Boden zurück. Bis der Innenraum des denkmalgeschützten historischen Gebäu­des sein neues Gesicht erhielt, waren viele Arbeiten nötig.  Neben einem neuen Anstrich sollte auch der Kirchsaal komplett renoviert und multifunktional umgebaut werden. Dafür wurden die Bänke entfernt; sogar der alte Holzboden musste weichen, sodass zwar der denkmal­geschützte Terrazzoboden erhalten blieb, aber eine Fußbodenheizung hinzukam, die nun für einen Wohlfühleffekt im Winter sorgt. Zugleich wurde auch die Lichtanlage erneuert.

Proberaum für die Kantorei der Salvatorkirche

Die Flexibilität, die durch den Einsatz von Stühlen im Innenraum erreicht wird, soll auch das Gemeindeleben verändern. Hier finden Gruppen und Kreise ihren Platz. Sogar die Kantorei der Salva­torkirche bekommt dort ihren neuen Proberaum. Für die Akustik sowie für die Nutzung moderner Medien und der entsprechenden Technik ist die Marienkirche nun zukunftsfähig ausgerüstet.

Zusammenspiel traditioneller und moderner Elemente

Neben den vielen Neuerungen galt es bei der Renovierung jedoch, den Charme und Charakter der Marienkirche – auch im Innenraum – zu bewahren. So sollte der Altarraum mit Kanzel weiterhin das Bild prägen. Das findet auch Pfarrer Stephan Blank, dem die Marienkirche ein zweites Zuhause ist: Das Ergebnis der Renovierung habe all seine Vorstellungen und Hoffnungen übertroffen. Das Zusammenspiel traditioneller und moderner Elemente im Kirchraum wirke an keiner Stelle störend, sondern gebe ihm sogar einen besonderen Glanz, betont er. „Der Raum hat eine größere Weite erhalten.“ Und Pfarrer Blank fügt hinzu: „Wer einmal in die Marienkirche kommt, wird mich verstehen, dass ich mich neu in unsere Kirche verliebt habe. Hoffentlich können wir bald dort rich­tig loslegen!“

Umbaukosten in Höhe von 700.000 Euro

Die Umbaumaßnahmen haben rund 700.000 Euro gekostet. Die Denkmalförderung des Bundes hat mit einer Summe von etwa 130.000 Euro zur Deckung der Kosten beigetragen. Einen Beitrag leistete auch der Kreis der Förderer und Fördererinnen der Marienkirche: Bis Ende Januar 2021 wurden der Evangelischen Kirchengemeinde Alt- Duisburg insge­samt 55.000 Euro an Spenden überwiesen.

 

  • Evangelischer Kirchenkreis Duisburg / Reiner Terhorst, Red.
  • Ulrich Sorbe