Jugenddelegierten-Konferenz: Klares Statement für mehr Nachhaltigkeit

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  • 29.9.2020
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Bei der ersten Online-Delegiertenkonferenz der Evangelischen Jugend im Rheinland haben sich die Teilnehmenden eindeutig beim Thema Nachhaltigkeit positioniert. Intensiviert werden soll auch die Zusammenarbeit von Jugend- und Konfirmandenarbeit. Zudem gab es einen emotionalen Abschied von Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer.

Weil es die Corona-Situation derzeit nicht anders zulässt, sind am 26. und 27. September die Delegierten der Evangelischen Jugend im Rheinland (EJiR) erstmals komplett via Videokonferenz zusammengekommen. Den Verabschiedungsgottesdienst der Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer konnten die Teilnehmenden per Livestream aus dem Düsseldorfer Haus der Landeskirche verfolgen.

„Man kann nie so krumm gucken, wie es kommt“

Nach zwölf erlebnisreichen Jahren im Amt für Jugendarbeit wurde Enthöfer vom Vorstand der EJiR verabschiedet und von Oberkirchenrätin Henrike Tetz von ihren Aufgaben entpflichtet. Die scheidende Landesjugendpfarrerin richtete ihre Dankesworte unter dem Motto „Man kann nie so krumm gucken, wie es kommt“ an alle Menschen, die sie in dieser Zeit begleitet haben. Man müsse akzeptieren, dass man nur begrenzt in die Zukunft schauen könne. Daher sei es wichtig, offen für neue und überraschende Entwicklungen zu sein und auf das Getragensein durch Gott und andere Menschen zu vertrauen.

CO2-Kompensation bei Freizeiten und Nachhaltigkeitskriterien

Inhaltlich beschäftigten sich die Teilnehmenden an erster Stelle mit dem Thema Nachhaltigkeit. Mit der Überzeugung „Eine andere Welt ist machbar!“ gingen die Delegierten in neun Workshops die Frage an, wie die rheinische Jugend ihren Beitrag für eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft leisten kann: Eine CO2-Kompensation bei Freizeiten, Nachhaltigkeitskriterien in Förderrichtlinien, die Erstellung von Checklisten oder regelmäßige Gespräche mit Politikerinnen und Politikern sind nur einige der Vorschläge, die im Beschluss aufgeführt werden.

„Wollen aktive Rolle bei Umsetzung der UN-Ziele spielen“

„Wir wollen als christlicher Jugendverband eine aktive Rolle bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen spielen und müssen deswegen noch stärker unsere Angebote und Strukturen an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten“, erläutert Jonas Einck, Vorsitzender der Projektgruppe Nachhaltigkeit. Die Gruppe ist für die konkrete Umsetzung des Beschlusses verantwortlich und hat sich auch eine stärkere Kommunikation des Themas in und außerhalb des Jugendverbands auf die Fahne geschrieben.

Hand in Hand mit Fridays for Future

Mit Forderungen an Landeskirche, Politik und Gesellschaft will sich die Evangelische Jugend indes auch nicht zurückhalten. „Wir müssen die Strukturen verändern, damit nachhaltiges Handeln zum Standard wird, und da ist vor allem die Politik gefragt“, betont Andreas Roschlau, zuständiger Bildungsreferent für Nachhaltigkeit im Amt für Jugendarbeit. Deshalb unterstütze man Fridays for Future auf allen Ebenen und strebe weitere Kooperationen mit anderen Organisationen an, um den Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen.

„Glauben. Leben. Lernen“ in der Jugend- und Konfirmandenarbeit

Eine Positionierung zur Zusammenarbeit von Jugend- sowie Konfirmandinnen- und Konfirmandenarbeit in der rheinischen Kirche wurde von den Delegierten ebenfalls einmütig beschlossen. Unter dem Titel „Glauben. Leben. Lernen“ werden konzeptionelle wie praktische Fragestellungen aufgeworfen, die einer verstärkten Kooperation beider Arbeitsbereiche dienen soll. Unter anderem geht es dabei um Partizipation von Jugendlichen, Schulungen für Teamerinnen und Teamer und Best- Practice-Projekte.

 

Info: Die Evangelische Jugend im Rheinland (EJiR)

Die Evangelische Jugend im Rheinland (EJiR) bildet als Arbeitsgemeinschaft das „Dach“ der Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland. Knapp 100.000 Kinder und Jugendliche sind in evangelischen Kirchenkreisen und Gemeinden engagiert oder in den acht evangelischen Jugendverbänden und Einrichtungen aktiv. Hinzu kommen unzählige Kinder und Jugendliche in Offenen Treffs, Projekten und Freizeiten.

  • Evangelische Jugend im Rheinland, Andreas Attinger
  • Evangelische Jugend im Rheinland