Den Menschen vom Glauben berichten und die Kirche verändern

In der Evangelischen Kirche im Rheinland dürfen nicht nur Pfarrerinnen und Pfarrer predigen, taufen, trauen oder Bestattungen durchführen. Auch Menschen, die nicht hauptberuflich im Pfarramt tätig sind, können diese Aufgabe übernehmen: die Prdäikantinnen und Prädikanten. Das Beispiel von Eric Hansen aus Duisburg zeigt, wie die Ausbildung zum Prädikanten aussieht und welche Rolle er nun in seiner Gemeinde übernimmt.

Eric Hansen ist 23 Jahre alt und gestaltet seine evangelische Kirche an vielen Stellen mit: Zuerst in der Jugendarbeit direkt nach der Konfirmation, dann als Presbyteriumsmitglied seiner Wanheimer Gemeinde – schon seit 2018 –, dann als Synodaler im evangelischen Kirchenparlament in Duisburg sowie im Kreissynodalvorstand, der sogenannten Geschäftsführung im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg. Jetzt absolviert Eric Hansen neben seinem „weltlichen“ Studium eine zweijährige Ausbildung zum Prädikanten. Nach Abschluss kann er Taufen, Trauungen, Bestattungen sowie seelsorgliche Gespräche durchführen. Also in etwa das machen, was Pfarrerinnen und Pfarrer so machen.

Prädikant Eric Hansen wird von Mentorin begleitet

In der Praxiszeit hat er schon die ersten Gottesdienste mitgeleitet und die erste eigene Predigt gehalten. Taufen durfte er auch schon drei Kinder im Wambachsee am Pfingstmontag. Am 2. Juli 2023 stand mit seinem nächsten Outdoor-Gottesdienst um 10.30 Uhr das Thema „Das Leben lieben“ auf dem Programm – unter freiem Himmel, auf der Wedauer Gemeindewiese am See.
Begleitet wird er über die gesamte Ausbildungszeit hinweg von Pfarrerin Sara Randow, die als Mentorin aus der Nachbargemeinde mit ihm über den Aufbau von Gottesdiensten, Elementen der Predigt bis hin zur Gestaltung des Liedblattes spricht. Ihre Erfahrung hilft ihm auch bei den ersten Gesprächen mit Familien, Paaren und auch Hinterbliebenen. Denn die Themen sind nicht immer fröhlich. Das Trauergespräch gehört wohl zu den schwersten.

Heimatgemeinde hat Prädikanten bestärkt

Eric Hansen hat sich das aber so ausgesucht. Und seine Wanheimer „Heimatgemeinde“ hat ihn darin bestärkt, auch als Prädikant seine Kirche mitzugestalten. Dort wissen viele, dass Eric Hansen aus tiefster Seele von seinem Glauben spricht – und die Menschen damit begeistern kann. Für den Lehramtsstudenten – Evangelische Religionslehre und Wirtschaft/Politik sind seine Fächer – ist in Bezug auf seine Kirche und den Glauben jedoch nicht alles eitel Sonnenschein. Ihn schmerzt es zu sehen, wie der Glaube in der Gesellschaft schwindet – vor allem in der jüngeren Generation, sagte Eric Hansen in einem Interview. „Als junger Presbyter kann es einem schon fast Angst vor der Zukunft machen“ stellte er fest und fügte hinzu: „Mir fehlt unter den Protestanten der Mut, die Kirche aktiv zu gestalten, und mir fehlt der Mut, endlich wieder über Glauben zu diskutieren und zu sprechen – also so richtig protestantisch aktiv zu werden.“ Eric Hansen ist aber fest entschlossen, seine Kirche zu verändern und den Menschen von seinem Glauben zu erzählen. Infos zu Eric Hansens Heimatgemeinde Duisburg Wanheim gibt es im Netz unter www.gemeinde-wanheim.de , zur Ausbildungsgemeinde Trinitatis (Duisburg Buchholz/Wedau/Bissingheim) unter www.trinitatis-duisburg.de .

Weitere Informationen zum Prädikantendienst

Das Magazin ekir.info widmet sich in der aktuellen Ausgabe ausführlich dem ehrenamtlichen Predigtdienst und der Frage, wie sich das Verhältnis vom hauptamtlichen Pfarrdienst zum Prädikantendienst ändert. Hier können Sie die komplette Ausgabe als PDF lesen . Wenn Sie Hintergrundinformationen zum Prädikantendienst suchen oder die Ausbildung selbst angehen wollen, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zusammengefasst .

Dieser Text ist im Original zuerst auf www. kirche-duisburg.de erschienen.